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Plötzlich hielt der Wagen mit einem heftigen Ruck und Dolios riß die rechte Thüre auf. »Was ist geschehenrief die Fürstin erschreckt, »sind wir in Feindes Hand?« »Neinsprach Dolios, der, ihr von je als verschlossen und finster bekannt, auf dieser Reise fast unheimlich schweigsam schien, »ein Rad ist gebrochen. Du mußt aussteigen und warten, bis es gebessert

Dolios hob die Zitternde heraus: der Alte aber wandte sein Boot schweigend und ruderte so rasch und sicher zurück wie er gekommen: Mit einer Art von Grauen sah ihm Amalaswintha nach, bis er in dem dichten Nebel verschwand. Da war es ihr, als höre sie den Schall von Ruderschlägen eines zweiten Schiffes, die rasch näher und näher drangen. Sie fragte Dolios nach dem Grund dieses Geräusches.

»Eile thut not, o Fürstinflüsterte Dolios, sie in die weichen Polster hebend. »Die Sänfte ist zu langsam für den Haß deiner Feinde. Stille und Eile, daß uns niemand bemerktAmalaswintha blickte noch einmal um sich. Dolios öffnete das Thor des Gartens und führte den Wagen vor dasselbe hinaus.

Und sie erriet nun auch den geheimnisvollen Überbringer: es war Dolios, der Briefsklave ihres treuen Ministers. Rasch die Tafel in ihrem Gewande bergend eilte sie in ihr Gemach. Dort las sie: »In Schmerz, nicht in Zorn, schied ich von dir. Ich will nicht, daß du unbußfertig abgerufen werdest und deine unsterbliche Seele verloren gehe.

Da traten zwei Männer aus dem Gebüsch: der eine bestieg den Sitz des Wagenlenkers vor ihr: der andere schwang sich auf eines der beiden gesattelt vor dem Thore stehenden Rosse: sie erkannte die Männer als vertraute Sklaven Cassiodors: sie waren wie Dolios mit Waffen versehen. Dieser sperrte wieder sorgfältig das Gartenthor und ließ die Gitterladen des Wagens herab.

Da war Dolios plötzlich im Dunkel verschwunden, vergebens rief sie ihn zurück: bald sah sie unten auf der Straße seine Fackel wieder brennen: rot leuchtete sie durch die Nebel der Sümpfe: und der Sturm entführte rasch den Schall der Hammerschläge der Sklaven, die an dem Rade arbeiteten.

Amalaswintha brach in die Kniee und verhüllte ihr Gesicht. »Dudu hierEin heiseres Lachen war die Antwort. »Ja, Amalungenweib, ich bin hier und dein Verderben! Mein ist dies Eiland, mein das Haus! – es wird dein Grab! – mein Dolios und alle Sklaven Cassiodors, an mich verkauft seit acht Tagen.

»Nein, Theoderich der Amaler ließ mich blenden, weil mich Alarich, der Balten-Herzog, des Thulun Bruder, gedungen hätte, ihn zu morden. Ich bin ein Knecht der Balten, war ein Gefolgsmann Alarichs, aber ich war so unschuldig wie mein Herr, Alarich der Verbannte. Fluch über die Amalungenrief er mit zornigem Ruck am Steuer. »Schweig! Altersprach Dolios.

Aber als sie Dolios davon sprach, jagte der spornstreichs nach dem Thore zurück und kam sogleich mit der Meldung wieder, daß nichts wahrzunehmen sei; auch hatte sie von da ab nichts mehr bemerkt: und die rasende Eile, mit der sie sich dem ersehnten Eiland näherte, ließ sie hoffen, daß ihre Feinde, selbst wenn sie ihre Flucht entdeckt und eine Strecke weit verfolgt haben sollten, alsbald ermüdet zurückgeblieben seien.

»Das Haus ist unbewohnt? ich bedarf einer Sklavin.« »Mein Weib wird dir dienen.« »Ist sonst niemand in der Villa?« »Noch ein Sklave. Ein griechischer Arzt.« »Ein Arztich will ihn –« Aber in diesem Augenblicke schollen von dem Portal her einige heftige Schläge: schwer dröhnten sie durch die leeren Räume. Entsetzt fuhr Amalaswintha zusammen. »Was war dasfragte sie, Dolios’ Arm fassend.