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Mit leerer Börse, wie er vor zwei Monaten sein Vaterland verlassen, ließ ihn der reiche Freiherr von Dalberg wieder aus Mannheim gehen. Durch conventionelle Rücksichten war vielleicht Dalberg abgehalten, einen entscheidenden Schritt für Schiller zu thun, der gleichsam ein politischer Flüchtling aus einem befreundeten Nachbarstaate war.

Von Dalberg konnte er, nach frühern Erfahrungen, kaum Hülfe erwarten. Ein unvermögender, aber edelmüthiger Mann ward sein Retter. Der Baumeister Hölzel, in dessen Hause er wohnte, und der ihn sehr schätzte, bewilligte ihm ein Darlehn von 200 Fl.

Vielleicht war es weniger Theilnahme an seinem Schicksal, als der Wunsch, sich seiner zu entledigen, wodurch Dalberg sich bewogen fand, ihm zu rathen, daß er sich wieder zum Studium der Medicin wenden möchte, um sich die Mittel zu seiner Subsistenz zu sichern.

Die Beschäftigung mit seinem neuen dramatischen Stoff raubte ihm die Muße zu einer ausführlichen Selbstcritik der Räuber, die er dem Freiherrn v. Dalberg versprochen hatte. Er entschuldigte sich deßhalb brieflich, und fügte die Aeußerung hinzu, daß er bereits in einem "vaterländischen Journal einige Worte über sein Schauspiel gesagt habe."

Er entschied sich indeß, nach einiger Ueberlegung, zur Annahme der erneuerten Vorschläge, die ihm Dalberg in Bezug auf eine Anstellung als Theaterdichter aus freiem Antriebe machte. In einem Briefe vom 11. September 1783 machte Schiller die Bedingungen namhaft, unter denen er sich bei der Mannheimer Bühne angagirt hatte.

In die trostloseste Stimmung versetzte ihn Meiers Schreiben. Er berichtete, daß Dalberg sich zu keinem Vorschuß verstehen wolle, bevor das neue Trauerspiel erst umgearbeitet worden sei. In der jetzigen Gestalt sei es für die Bühne unbrauchbar.

In diesem Briefe, dem ersten, den er nach seiner Rückkehr aus Frankfurt an ihn richtete, meldete er zugleich, "daß er im Viehhof zu Oggersheim unter dem Namen Schmidt logire," woraus hervorzugehen schien, daß Dalberg bisher gar keine Notiz von ihm genommen.

Den trostlosen Dichter suchte Meier durch die Aussicht zu beruhigen, daß sein Trauerspiel mit einigen Abkürzungen sicher auf die Bühne gebracht werden dürfte. Schiller erklärte sich sofort zur Umarbeitung seines Stücks bereit, ohne die geringste Empfindlichkeit zu verrathen, daß ihn Dalberg so bitter getäuscht. Er entschloß sich, einige Wochen in Oggersheim zuzubringen.

Dringend ersuchte er daher in einem Briefe vom 15. Juli 1782 den Freiherrn von Dalberg, wenn sich für ihn zum Aufenthalt in Mannheim noch Aussichten zeigten, dieselben möglichst zu beschleunigen. Er wäre, schrieb er, außerdem gezwungen, einen Schritt zu thun, der es ihm unmöglich machen würde, in Mannheim zu bleiben. Vierzehn Tage wartete er vergebens auf eine Antwort.

Als er vernahm, daß ich ein Deutscher sei, fragte er, ob ich ihm Nachricht von Erfurt zu geben wisse, er habe daselbst einige Zeit sehr angenehm zugebracht. Auf seine Erkundigungen nach der von Dacherödischen Familie, nach dem Koadjutor von Dalberg konnte ich ihm hinreichende Auskunft geben, worüber er sehr vergnügt nach dem übrigen Thüringen fragte.