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Der vom Senat an Caesars Stelle zum Statthalter des Jenseitigen Galliens ernannte Lucius Domitius hatte von Corfinium aus, sowie Caesar ihn freigegeben, sich mit seinem Gesinde und mit Pompeius' Vertrauensmann Lucius Vibullius Rufus nach Massalia auf den Weg gemacht und in der Tat die Stadt bestimmt, sich fuer Pompeius zu erklaeren, ja Caesars Truppen den Durchmarsch zu weigern.

Zu den Truppen desselben war in Picenum die zwoelfte und vor Corfinium die achte von den transalpinischen Legionen gestossen, und ausserdem wurden teils aus den gefangenen oder freiwillig sich stellenden Pompeianischen Mannschaften, teils aus den ueberall sofort ausgehobenen Rekruten drei neue Legionen gebildet, so dass Caesar vor Corfinium bereits an der Spitze einer Armee von 40000 Mann, zur Haelfte gedienter Leute, stand.

Dies war Corfinium, der Mittelpunkt der Aushebungen im albensischen, marsischen und paelignischen Gebiet; die hier versammelte Rekrutenmasse von beilaeufig 15000 Mann war das Kontingent der streitbarsten und der zuverlaessigsten Landschaften Italiens und der Kern des in der Bildung begriffenen Heeres der Verfassungspartei.

Allein in Corfinium kommandierte der designierte Nachfolger Caesars in der Statthalterschaft des Jenseitigen Gallien, Lucius Domitius, einer der borniertesten Starrkoepfe der roemischen Aristokratie; und dieser weigerte sich nicht bloss, Pompeius' Befehlen Folge zu leisten, sondern verhinderte auch den Vibullius, wenigstens mit der picenischen Mannschaft nach Apulien abzuruecken.

Ungluecklicherweise aber hatte er, in der Hoffnung, die in Corfinium stehenden Truppen noch retten zu koennen, so lange in Apulien sich verweilt, dass er statt der kampanischen Haefen das naehere Brundisium zum Einschiffungsort zu waehlen genoetigt war.

Lucius Domitius, der Held von Corfinium, machte im Kriegsrat alles Ernstes den Vorschlag, diejenigen Senatoren, die im Heer des Pompeius gefochten haetten, ueber alle, die entweder neutral geblieben oder zwar emigriert, aber nicht in das Heer eingetreten seien, abstimmen zu lassen und diese einzeln je nach Befinden freizusprechen oder mit Geldbusse oder auch mit dem Verlust des Lebens und des Vermoegens zu bestrafen.

Als die meuterische Garnison am spaeten Abend Corfinium uebergab, verschob er, gegen jede militaerische Ruecksicht, die Besetzung der Stadt bis zum anderen Morgen, einzig, um die Buergerschaft nicht einem naechtlichen Einmarsch seiner erbitterten Soldaten preiszugeben.

So fest hielt er sich ueberzeugt, dass Pompeius nur aus Eigensinn zaudere und notwendig zum Entsatz herbeikommen muesse, dass er kaum sich ernstlich auf die Belagerung gefusst machte und nicht einmal die in die umliegenden Staedte verlegten Rekrutenhaufen in Corfinium zusammenzog.

Caesar, genoetigt, seine Kerntruppen fuer den Spanischen Krieg zusammenzuhalten, hatte die sizilisch-afrikanische Armee groesstenteils aus den vom Feind uebernommenen Legionen, namentlich den Kriegsgefangenen von Corfinium, zusammensetzen muessen; die Offiziere der Pompeianischen Armee in Afrika, die zum Teil bei denselben in Corfinium ueberwundenen Legionen gestanden hatten, liessen jetzt kein Mittel unversucht, ihre alten, nun gegen sie fechtenden Soldaten zu ihrem ersten Eidschwur wieder zurueckzubringen.

Als Vibullius hier eintraf, war Caesar noch mehrere Tagemaersche zurueck; es war nichts im Wege, Pompeius' Instruktionen gemaess sofort aufzubrechen und die geretteten picenischen nebst den in Corfinium gesammelten Rekruten dem Hauptheer in Apulien zuzufuehren.