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Dass das neue Gesetz gegen die Wahlumtriebe, indem es bis 684 zurueckgriff, auch die bedenklichen Vorgaenge bei Caesars Bewerbung um das Konsulat miteinschloss, mochte gleichfalls nicht mehr sein, obgleich nicht wenige Caesarianer darin eine bestimmte Absicht zu erkennen meinten.

Dass jener mit Caesars Verfahren nach dem Sieg und mit seiner Aufforderung, den alten Parteistandpunkt aufzugeben, womoeglich noch minder einverstanden war als diese, versteht sich von selbst. Caesar selbst wollte wohl im ganzen dasselbe, was Gaius Gracchus im Sinne getragen hatte; allein die Absichten der Caesarianer waren nicht mehr die der Gracchaner.

Etwas guenstigere Aussichten boten sich den Besiegten im Westen dar. In Spanien waren unter der Bevoelkerung die Pompeianischen Sympathien so maechtig, dass die Caesarianer den von dort aus gegen Afrika beabsichtigten Angriff deswegen unterlassen mussten und eine Insurrektion unausbleiblich schien, sowie ein namhafter Fuehrer auf der Halbinsel sich zeigen wuerde.

Dass die erklaerten Caesarianer samt und sonders Leben und Gut verwirkt hatten, verstand sich von selbst; aber auch den mehr oder minder Neutralen ging es wenig besser.

Schon am Tage, nachdem es gelungen war, die Pompeianer vom Ebro abzuschneiden, hatten die Soldaten der beiden Heere miteinander angefangen zu fraternisieren und wegen der Uebergabe zu unterhandeln, ja es waren bereits die von den Pompeianern geforderten Bedingungen, namentlich Schonung der Offiziere, von Caesar zugestanden worden, als Petreius mit seiner aus Sklaven und Spaniern bestehenden Eskorte ueber die Unterhaendler zukam und die Caesarianer, deren er habhaft ward, niedermachen liess.

Es kam foermlich zum Aufstande; Truppen und Staedte ergriffen Partei fuer oder gegen den Statthalter; schon war es darauf oder daran, dass die, welche gegen den Statthalter Caesars sich erhoben hatten, offen die Fahne des Pompeius aufsteckten; schon hatte Pompeius' aeltester Sohn Gnaeus, um diese guenstige Wendung zu benutzen, sich von Afrika nach Spanien eingeschifft, als die Desavouierung des Statthalters durch die angesehensten Caesarianer selbst und das Einschreiten des Befehlshabers der noerdlichen Provinz den Aufstand eben noch rechtzeitig unterdrueckten.

Unaufhoerlich ward an den verschiedensten Punkten an einem der heissesten Tage an sechs Stellen zugleich gefochten und in der Regel behielt in diesen Scharmuetzeln die erprobte Tapferkeit der Caesarianer die Oberhand; wie denn zum Beispiel einmal eine einzige Kohorte sich gegen vier Legionen mehrere Stunden lang in ihrer Schanze hielt, bis Unterstuetzung herbeikam.

Unter den Mauern der Stadt ward von beiden Teilen gleich erbittert und gleich tapfer mit vielfach wechselndem Erfolg gekaempft; ihren Zweck aber: zwischen dem Pompeianischen Lager und der Stadt sich festzusetzen und dadurch der Steinbruecke sich zu bemaechtigen., erreichten die Caesarianer nicht und blieben also fuer ihre Kommunikation mit Gallien lediglich angewiesen auf zwei Bruecken, welche sie ueber den Sicoris und zwar, da der Fluss bei Ilerda selbst zu solcher Ueberbrueckung schon zu ansehnlich war, vier bis fuenf deutsche Meilen weiter oberwaerts in der Eile geschlagen hatten.

Die Folgen des persoenlichen Regiments fingen an, sich fuehlbar zu machen. Man hatte die Monarchie; aber ueberall herrschte die entsetzlichste Verwirrung und der Monarch war nicht da. Ebenwie die Pompeianer waren augenblicklich auch die Caesarianer ohne obere Leitung; es entschied ueberall die Faehigkeit der einzelnen Offiziere und vor allen Dingen der Zufall.

So endigte der Tag von Pharsalos. Die feindliche Armee war nicht bloss geschlagen, sondern vernichtet. 15000 der Feinde lagen tot oder verwundet auf dem Schlachtfeld, waehrend die Caesarianer nur 200 Mann vermissten; die noch zusammengebliebene Masse, immer noch gegen 20000 Mann, streckte am Morgen nach der Schlacht die Waffen; nur einzelne Trupps, darunter freilich die namhaftesten Offiziere, suchten eine Zuflucht in den Bergen; von den elf feindlichen Adlern wurden neun Caesar ueberbracht.