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Ein feiner junger Engländer, in Sierra Leone geboren oder nicht, unterhält sich vielleicht mit einer schwarzen Schönen vom Balle am vergangenen Abend, ein eleganter krauslockiger Neger lustwandelt mit einem weissfarbigen Blondköpfchen, ihr ein Gedicht von Byron vorsagend, oder vielleicht selbst Verse improvisirend.

Der grossen Masse in Spanien ist Velazquez und Cervantes genau so völlig unbekannt, wie dem englischen Arbeiter Shakespeare und Byron, wie dem französischen Rabelais und Molière, wie dem holländischen Rembrandt und Rubens sind. Das deutsche Volk hat nicht die geringste Ahnung von Goethe und Schiller, es kennt die Bürger und Heine nicht einmal dem Namen nach.

In den verschiedenen geselligen Kreisen war die gemeinsame Lektüre interessanter Literaturerscheinungen allgemein üblich. Sie regte zu ernsten Gesprächen an und trug dazu bei, daß zu oberflächlicher Unterhaltung und seichtem Tagesklatsch wenig Neigung blieb. Englische Bücher Lord Byron vor allem und Walter Scott, die beide Goethes höchste Anerkennung gefunden hatten wurden besonders gern gelesen.

Wir folgen Alle einem innerlich falschen revolutionären System, unsere oder die nächste Generation wird noch zu der selben Ueberzeugung gelangen." Es ist diess der selbe Byron, welcher sagt: "Ich betrachte Shakespeare als das schlechteste Vorbild, wenn auch als den ausserordentlichsten Dichter."

Und ich sah sie vor mir, die Männer mit den feinen glatten Gesichtern über den hohen Vatermördern, die Frauen mit den kunstvoll frisierten Köpfchen und den schlichten Mullfähnchen, wie sie auf den Wiesen von Tiefurt Blindekuh spielten und zierlich-gravitätisch im Schloßsaal die Gavotte tanzten; ich hörte, wie sie mit Lamartine und mit Byron weinten und schwärmten, ich fühlte, wie ihre Gemüter sich tiefer Freundschaft erschlossen, wie ihre Herzen schlugen in Liebesglück und Leid.

Eines Tages aber, als sie am Abend vorher in der »Treue« wieder die schönsten und die verrücktesten Dinge getrieben hattenAsmus saß wieder in seiner engen Klause und übersetzte Byronda klopfte jemand. Auf Asmussens »Herein« trat Alfred Sturm ein, um sogleich auf einen Stuhl neben der Tür zu sinken und in Tränen auszubrechen. Sein Gesicht war aschfahl; in der Hand hielt er eine gelbe Rose.

Wo die Situation eines Byron, geschaffen aus eignem Frevel und der rikoschettierenden Rache des Himmels? Wo Wahrheit und ein großes, stachelndes, unglückliches Leben? Ach, nichts als Lüge, als heitrer Sonnenschein, reichliches Auskommen und der Bekanntschaft lästiger Besuch. Der arme Heinrich liegt krank an der Miselsucht, wo ist des Meyers Tochter, die sich für ihn opfre?

Doch zur Zeit des direktesten größten Einflusses unsrer Dichtung auf die romanische, als Musset, Hugo, Gautier vom Saft deutschen Genies überlebten und neben Byron in Hoffmann sich verzückten, gab es nur einfältige Verstümmelungen, nichts an Rhythmus und Klarheit ähnlich aufgetürmtes.

Aber wie schnell verbleicht jetzt gerade dies Gefühl, wie schwer ist heute schon das Wissen um dies Gefühl, wie fremd klingt die Sprache jener Rousseau, Schiller, Shelley, Byron an unser Ohr, in denen zusammen das selbe Schicksal Europa's den Weg zum Wort gefunden hat, das in Beethoven zu singen wusste! Was von deutscher Musik nachher gekommen ist, gehört in die Romantik, das heisst in eine, historisch gerechnet, noch kürzere, noch flüchtigere, noch oberflächlichere Bewegung, als es jener grosse Zwischenakt, jener Übergang Europa's von Rousseau zu Napoleon und zur Heraufkunft der Demokratie war.

Byron, der kannte das Meer! Und Böcklin kennt es! Wie organisch die Phantasiegebilde Böcklins sind, sehe ich an Thoma, diesem lieben, stillen, deutschen Meister. Dem gelingen seine Bockfüsser nicht immer, Menschen mit Ziegenbeinen. Aber ein Böcklinscher Faun, der ist echt. Ich sehe die Natur böcklinisch, d.h. in vielen guten Augenblicken.