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Das will ich nicht sagen“, entgegnete Brown, „er ist nur das Werkzeug; der Schöpfer der ganzen Idee ist, wenn ich recht unterrichtet bin, der Herr Doktor, der mit uns auf dieser Bank sitzt.“ Ich wehrte das Lob ab, und Eva Bunkert sagte: „Wohl, der Doktor hatte die Idee, hatte den Traum in der Seele, aber Stefenson hatte den Mut, den Traum in Wirklichkeit zu verwandeln.

Mit Künstlernamen bin ich Irmingard Schwarzeneck genannt, bürgerlich höre ich auf den Namen Eva Bunkert und bin die Tochter des Baumeisters August Bunkert in Neustadt.“ Wir sahen der Tochter unseres grimmigsten Konkurrenten aus der feindlichen Nachbarstadt verdutzt in das strahlende Gesicht, und das Mädchen brach wieder in fröhliches Lachen aus.

Und Stefensonach, Stefenson betrachtete das Mädchen mit unverhohlenem Wohlgefallen. Er sagte mir hinterher, sie seisein Typ“. Groß, schlank, blond, übermütig. Da gehe er halt auch mal aus sich ’raus. Er ging sehr aus sich heraus. Diese Eva Bunkert war eine Eva in des Wortes wahrster Bedeutung, mit allen Künsten, Listen und Teufeleien des Weibervolks ausgestattet.

Eva Bunkerts Gesicht wurde etwas ernster. „Ach, Herr Stefenson ist verheiratet?“ Ich war so boshaft, zweimal mit dem Kopf zu nicken. Da räusperte sich Eva Bunkert und sagte, es sei wohl jetzt Zeit, nach Hause zu gehen. Ich hielt sie nicht auf. Es kam zum allgemeinen Aufbruch.

Sie wären aber doch viel geeigneter, Stefenson; denn Sie sind doch schon ohne Familie.“ „Sie vergessen, daß ich eine Braut habe.“ „Eva Bunkert? Ich meine, dieser Verlobtenstand ist einseitig.“ Er lachte. „Bahwegen der Auskneifereiwegen dieser Marotte?

Ach, du lieber Gott, die deutschen Zeitungsschreiber sind sehr verschiedener Art.“ „Und Sie fürchten gar nicht, daß Eva Bunkert Ihnen verlorengehen könnte?“ „Nicht eine Minute. Sie hat gebissen. Ich halte sie fest. Wenn sie noch ein wenig herumzappeln will, kann ich ihr den Spaß ja gönnen.“ So purzelte Stefensons draufgängerische, frische Art durch den bangsten Tag meines Lebens.

Die ganz Gewissenhaften aber schüttelten die Köpfe und sagten: Dieser Bunkert lockt seinen Auftraggebern das Geld aus der Tasche; er ist ein Hochstapler, und man sollte doch sehr überlegen, ob man den unangebrachten Preis annehmen dürfe, den die neuen Besitzer aus dem Wald- und Wiesenland nie und nimmer herauswirtschaften könnten.

Und alle Häuser baute der Baumeister August Bunkert und wurde ein schwerreicher Mann. Noch staunten die Waltersburger, noch lachten einige spöttisch und verächtlich, aber manch einer schwieg schon nachdenklich und dachte bei sich: Was tut sich? Nur fünfviertel Stunden von der Hauptstadt entfernt. Großer Eisenbahnknotenpunkt. Haltestelle aller Schnellzüge.

Er verleugnete das Kind nicht. Da hatte ich ihn wieder gern. Als wir allein waren, sagte Stefenson: „Das hätte nun alles so gut in unser Programm gepaßt, und nun ist nichts zum Abschluß gekommen.“ Ich erwiderte: „Diese Eva Bunkert ist eine ganz gute Erscheinung; aber ich fürchte, sie würde unserer Sache schaden.“ „Schaden?“ fuhr er auf. „Nützen!

Die große Bahnhofswirtschaft, die August Bunkert übertragen wurde, hielt ihn zunächst über Wasser, und endlich gelang ihm der große Schlag. Er brachte eine Gesellschaft von bedeutenden Geldleuten der Großstadt zusammen und kaufte als deren Funktionär oder Generaldirektor, wie er sich lieber nannte, alles Waltersburger Gelände auf, das jenseits des Weihnachtsberges gelegen war.