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Jedenfalls ist sie nahezu so groß, wie die Kampftruppen aller türkischen Armeen zusammen. Kein schönes Bild und dochdie Türkei hält noch immer stand und erfüllt ihre Treuepflicht ohne einen Ton der Klage oder des Wankelmutes nach bestem Können! Auch in Bulgarien herrscht Not. Not an Lebensmitteln in dem Lande, das sonst Überfluß hat!

Da scheint es uns im Herbste 1917 das beste, in dieser Dobrudschafrage vorläufig nachzugeben und ihre endgültige Lösung dem Ausgang des Krieges zu überlassen. Ein Rückzug unsererseits aus Vernunft, nicht aus Überzeugung. Auffallend ist es, daß sofort nach unserem Nachgeben in Bulgarien das Interesse an dieser Angelegenheit schwindet.

Es galt für mich als selbstverständlich, daß wir den Versuch machen mußten, auch diejenigen unserer Kampftruppen für unsere Westoffensive frei zu machen, die bisher in Bulgarien und der asiatischen Türkei verwendet waren. Ich habe schon darauf hingewiesen, wie groß die politischen Widerstände gegen einen derartigen Gedanken in Bulgarien waren.

Der Bulgare springt bereitwillig zu, wenn im Gedränge ein Deutscher, der gegen den Feind marschiert, in Bedrängnis kommt, er hilft den deutschen Geschützen beim Marsch auf das Gefechtsfeld über schlechte Wegestrecken fort. Den Kampf indessen überläßt er den Deutschen. Mazedonien wird auf diese Weise freilich für Bulgarien verloren gehen.

Im allgemeinen glaubte ich die Hoffnung zu haben, daß unser Bündnis mit Bulgarien eine etwaige militärische Belastungsprobe vertragen würde. Ein nicht geringeres Vertrauen brachte ich der Türkei entgegen. Das osmanische Reich war in den Kampf getreten ohne jegliche Bestrebungen nach politischer Machterweiterung.

Dazu kam, daß Rußland zwar ohne politische Eifersucht zusehen konnte, wenn Rumänien sich in den Besitz von Siebenbürgen setzte, aber nicht dulden durfte, daß der neue Verbündete selbständig Bulgarien auf die Knie warf und dann möglicherweise noch den Weg nach Konstantinopel einschlug oder wenigstens freimachte.

Darüber konnten uns auch bessere Stimmungsberichte Ende Juli nicht im Zweifel lassen. Die gegenseitigen Stärkeverhältnisse an der mazedonischen Front schienen sich im Laufe des Jahres 1918 nicht wesentlich verschoben zu haben. Nach dem schließlichen Ausgleich mit Rumänien war Bulgarien imstande, alle seine Kräfte auf einer Front zu versammeln.

Mit zunehmender Sorge sah Bulgarien in dieser Zeit auf die griechische Mobilmachung. Die Nachrichten, die wir selbst aus Griechenland erhielten, ließen es zweifelhaft erscheinen, ob es Venizelos gelingen würde, kampfbrauchbare Truppenverbände zu schaffen.

Wer schließt die Lücke, wenn Bulgarien endgültig zusammenbricht? Manches können wir wohl noch leisten, aber wir vermögen nicht eine neue Front aufzubauen. Eine neue Armee ist freilich in Serbien in Bildung begriffen, aber wie schwach sind diese Truppen!

Was da Metschnikoff nicht alles ersonnen und versucht hat, denkt sich unsereiner gar nicht aus. Zu den Bulgaren war er in die Lehre gegangen und er hat ihnen ihre saure Milch, den Yoghurt, abgeguckt. Ja, die Bulgaren waren ein fetter Braten für Metschnikoffs Theorie von der Bedeutung der sauren Milch im Kampfe gegen Gevatter Tod. In keinem andern Lande gibt es nämlich so viel alte Leute wie in Bulgarien. Da laufen die Menschen von über hundert Jahren zu tausenden herum. Aha, hat sich Metschnikoff gesagt, das ist alles von wegen der sauren Milch, von wegen des Yoghurts, den die Bulgaren trinken. Das wäre nun ein Elixier, noch viel wirksamer als die gewöhnliche dicke Milch. Also trinket, ihr Kinder des Todes, dicke Milch oder Yoghurt und ihr werdet alt werden wie Methusalem! Euern langen Darm braucht ihr nicht herzugeben, das sei euern Urenkeln überlassen. Vielleicht werdet ihr sogar noch Augenzeugen davon sein