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Und sie kamen immer zahlreicher, die Freier; aus dem Unter- und Oberland kamen die reichen Händler, die jungen Hotelbesitzer, und unter den Gästen waren nicht wenige, die für Binia schwärmten. Der Vogel aber entschlüpfte. In Binias ganzem Wesen lag wie in ihrem schlanken Leib die Kraft stählerner Geschmeidigkeit und stählernen Widerstandes.

Alle Stürme sind zur Stille gekommen, die Seelen der Gehetzten ruhen in seligem Traum. »Josierbebt die Stimme Binias fein und weich, »eine alte Sage geht, daß über der Befreiung St. Peters aus der Blutfron eine Jungfrau sterben muß sie hat mir meinen Gang zu dir schwer gemacht aber jetzt ist mir, es wäre mir leicht, das Leben für dich und dein Werk hinzugeben

Das Leben des Presi hat durch die Beichte Binias einen Stoß erhalten wie noch nie. Er findet den Mut nicht, in der gräßlichen Angelegenheit irgend etwas zu thun. Er klammert sich an die Hoffnung, Thönis Leiche würde schon deswegen nicht gefunden, weil sie niemand suche. Ein halbes Jahr ist jetzt vorüber, seit die That geschehen ist, und niemand kümmert sich um Thöni mehr.

Und um den Liebesbund Josis und Binias schwebt auch etwas so Uebermenschliches, um diese rührende Hingabe, um diese hohe Treue von langen Jahren her. Kommen wohl Josi und Binia, das herrliche Paar, wie noch keines im Bergland gewachsen ist, ein Held der That und eine Heldin der Treue, zum Ziel? So fragt sich der Garde sorgenvoll und traut dem Dorffrieden nicht.

Dem Presi lag es schief, daß der Aufenthalt Binias bekannt geworden war, ein Schatten fiel damit auf die Hausehre, obgleich es um das Kloster nicht so schlimm stand, wie die Dörfler erzählten. Wäre er nur den Warnungen des Kreuzwirtes in Hospel gefolgt!

Die Stunde ist da sie ist gekommen wie ein Dieb über Nacht. O, wie der wilde Presi zahm ist und betet. Ein schönes Alter. Nein, kein schönes Alter. Binias Augen reden: Vater, warum hast du mich in die Hand eines Schuftes gezwungen und ich hätte glücklich sein können mit Josi Blatter, der ehrenvoll aus der Fremde heimgekommen ist. »Frieden. Frieden! « Wieder sinkt sein Kopf.

Er glaubt nicht mehr an ein schönes Alter, aber wenn er die dunklen Augen Binias traurig auf sich gerichtet sieht, so lächelt er sie mit seinem wärmsten Lächeln an, hebt den gebeugten Rücken und meint vor ihr verbergen zu können, wie rasch er zusammenfällt und aus den Kleidern schwindet.

»He, sehtschreit die Glottermüllerin, »sie ist eine Teufelin ja, sie hält dem Rebellen an den Weißen Brettern wirklich und wahrhaftig den HexendaumenDa ist Josi plötzlich an Binias Seite. Ihm ist es nicht besser ergangen. Die Männer haben die Fäuste gegen ihn geballt.

Vroni, die fast den ganzen Tag einsam gewesen war, begrüßte die Ankömmlinge mit lebhafter Freude, aber sie dauerte nur einen Augenblick. Warum zog sich die Stirne des Vaters so finster zusammen, als er Binias ansichtig wurde, was war das für ein fremder, schmerzlicher Zug, der über das braune Gesicht bis in den blonden Bart hineinzuckte?

»Binia, wenn du so wild bist, bist du teufelsschönlallte Thöni. Der Vater wollte über ihre Keckheit wüten, aber es ging nicht mehr wohl an. Am anderen und in den folgenden Tagen sagte er kein Wort, er war stillverdrießlich, und das war ein Zeichen, daß er sich selbst grollte. Seit Binias empörtem Ruf: »Er lebtglaubte auch er nicht mehr, daß Josi Blatter tot sei.