United States or Niue ? Vote for the TOP Country of the Week !


Er bat um Verzeihung für alle seine Missetaten und dankte ihm für seinen bußfertigen Tod. Vor seiner Hinrichtung erbat er sich noch die Gnade des päpstlichen Segens, der ihm auch von einem Prälaten des päpstlichen Hauses überbracht wurde. Dann legte er das Haupt auf den Richtblock. Also endete der letzte aus dem Hause der Biancinfiore.

Zur Zeit, als sich der fünfte Karl bemühte, das Haus Medici in Florenz auf den Thron zu bringen, gab es unter den edlen Familien dieser Stadt auch eine, die ganz besonders dem Unglücke geweiht zu sein schien, das Geschlecht der Biancinfiore. So starben im Jahre 1520 Madonna Constanza Biancinfiore und ihre Kinder plötzlich an Gift, ohne daß man dem Urheber dieses Verbrechens auf die Spur kam.

Hierauf setzte er sich zu den fröhlich Tafelnden und mehr wie sonst; als der Diener aber das Zeichen machte, da hörte er zu essen auf. Alle nun, die von der vergifteten Speise gegessen hatten, wanden sich bald in großen Schmerzen, und auch Biancinfiore rannte als wie besessen von Schmerzen durch das Zimmer. Die Mühe der herbeigerufenen

Kaum sah sich Biancinfiore allein, so rief er nach seinem Diener. Er bedrohte ihn mit dem Tode, falls er vor Gericht das Geringste verriete, und gab ihm Geld. Die päpstliche Justizbehörde ordnete Nachforschungen an über dieses auffallende plötzliche Sterben, und als die Gerichtsärzte an den ausgegrabenen Leichen Gift feststellten, wurde die ganze Dienerschaft der Gräfin verhaftet und verhört.

Das Gericht verurteilte ihn zum Feuertode und vorherigem Zwicken mit glühenden Zangen, aber der Papst verwandelte diese Strafe in Ansehung seines adeligen Hauses in einfache Hinrichtung im Kerker. Noch am selben Abende empfing Biancinfiore das Todesurteil. Er erhob ein großes Wehklagen, aber seine Beichtiger beruhigten ihn und tiefe Reue kam über ihn, Gott so sehr beleidigt zu haben.

Daraus entstand, daß sich Girolamo bald wie ein Eheherr fühlte, denn er verbot, eifersüchtigen Wesens, der Gräfin, die ein großes Haus führte, jede Geselligkeit, insonders den Empfang von Herren in ihrem Hause. Aber die Gräfin kümmerte sich um solches nicht und begann den Biancinfiore lästig zu finden; sie sagte ihm, daß er sie mit seiner Eifersucht langweile.

Nur eines der Kinder kam mit dem Leben davon; es war dies Signor Girolamo Biancinfiore, der fortan in Neapel lebte.

Anfangs leugnete Biancinfiore alles, auch als man ihn mit dem Diener zusammenbrachte. Aber beim Anblick der Folterwerkzeuge gestand er nicht nur das letzte Verbrechen, sondern auch den Giftmord an seiner Familie.

Nun war aber Biancinfiore schon aus Neapel, Florenz und andern Orten verwiesen und wußte nicht mehr, wohin er sich begeben sollte; also ließ er dem Papste die Beteuerung seiner Reue und seines Gehorsams zukommen und daß er ihn nur immer schwer strafen möge, wenn er inkünftig sein Gebot übertrete.

Er holte bei einem Freunde, wo er ihn gelassen hatte, seinen Degen und focht mit Biancinfiore; eine große Menge sah zu. Der Graf bekam einen Stich in die Brust, und verschied eine halbe Stunde danach. Die Familie des Grafen erhob beim Papste Klage gegen Biancinfiore, von dessen ruchlosen Taten in Neapel der Papst bei dieser Gelegenheit erfuhr. Er ließ ihn in die Engelsburg werfen.