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Ganz gewiß,“ sagte Benedetti. „Es ist merkwürdig,“ fuhr er dann fort, „wie von Zeit zu Zeit immer wieder Fragen auftauchen, welche die glatte und ruhige Oberfläche der europäischen Politik kräuseln.

Graf Benedetti sah einen Augenblick zu Boden, dann schlug er den Blick mit einer fast naiven Offenheit zu dem preußischen Minister-Präsidenten auf und sprach: „Ich bin natürlich nicht in der Lage, die inneren Verhältnisse bei Ihnen so eingehend zu beurtheilen, wie Sie dazu im Stande sind, da ich nur als Fremder in dieselben hineinblicke,

Sehr gut, sehr gut,“ sagte der Kaiser, „das wird einen vortrefflichen Eindruck machen. Wir haben da einen großen Schlag gethan, und zwar ohne alle heftigen Verwickelungen und ohne daß selbst unsere Beziehungen zu Preußen irgend wie getrübt werden, denn Benedetti berichtet ja, daß er mit der größten Auszeichnung vom Könige Wilhelm behandelt worden sei.

Die Candidatur des Prinzen von Hohenzollern,“ sprach Benedetti weiter, „muß abgesehen von der Irritation in Frankreich, wie die Regierung des Kaisers glaubt und wie auch Eure Majestät gewiß nicht verkennen werden, auch in Spanien selbst eine große Aufregung hervorrufen und wird unausbleiblich dort die Ursache oder wenigstens der Vorwand großer Unruhen und Unordnungen werden. Auch in anderen Ländern, Majestät,“ fuhr er mit fast unmerklich erhöhter Betonung fort, „hat die Sache eine lebhafte Beunruhigung erzeugt,

Graf Benedetti nahm neben Seiner Majestät Platz, der König unterhielt sich mit ihm während des ganzen Diners in so liebenswürdig, freundlicher und unbefangener Weise, daß alle Anwesenden die Ueberzeugung gewannen, es könnten keine ernsthaften drohenden Wolken am politischen Horizont bestehen, und daß diese Ueberzeugung in schnell sich fortpflanzender Mittheilung am Abend die ganze Badegesellschaft von Ems durchdrungen hatte.

Ich habe den ganzen Gegenstand auch nur erwähnt,“ sagte Benedetti, „weil wir einmal auf das Gebiet politischer Conjecturen gekommen waren, zu denen auch die vorhin von Ihnen erwähnte österreichisch-italienische Negociation gehört.“ Graf Bismarck sah den Botschafter scharf und durchdringend an, dann neigte er mit höflicher Zustimmung den Kopf.

Das bewaffnete Deutschland,“ sagte Graf Bismarck, indem er Benedetti einige Schritte zur Thür geleitete, „ist wenigstens für Niemand eine Drohung

Der Herzog verneigte sich. „Ich werde sofort den Befehl an Benedetti abgehen lassen, Sire,“ sagte er. Napoleon rieb sich mit heiterem Lächeln die Hände.

Zum Erstaunen aller Anwesenden erschien auch der französische Botschafter Graf Benedetti am Bahnhof und begab sich mit unbefangen heiterer Miene, Einen oder den Andern aus der Badegesellschaft begrüßend auf den Perron, wo er seinen Ueberrock ablegte und im schwarzen Anzug, das Band des schwarzen Adlerordens über der Brust, ruhig dastand, mit den Andern den König erwartend, ohne die erstaunten und wenig freundlichen Blicke zu beachten, mit welchen man ihn von allen Seiten ansah.

Nun aber, Majestät, ist wie ich glaube der Augenblick gekommen, um die wahren Absichten und Pläne Frankreichs vor aller Welt zu enthüllen, und wenn Eure Majestät es erlauben, werde ich jenen Vertragsentwurf, den Benedetti und der Kaiser Napoleon nicht ableugnen können, den Vertretern der Mächte und der öffentlichen Meinung Europas mittheilen.