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Laßt mir die Tiere Sämtlich zusammenberufen, die hier bei Hofe gewesen; Alle sollen erfahren, wie Reineke schändlich gelogen, Wie er entgangen und dann mit Bellyn den Lampe getötet. Alle sollen dem Wolf und dem Bären mit Ehrfurcht begegnen, Und zur Sühne geb ich den Herren, wie Ihr geraten, Den Verräter Bellyn und seine Verwandten auf ewig.

Und es hatte der König den Widder zu seinem Kaplane; Alle geistlichen Dinge besorgt er, es braucht ihn der König Auch zum Schreiber, man nennt ihn Bellyn. Da ließ er ihn rufen, Sagte: Leset sogleich mir etliche heilige Worte Über Reineken hier, ihn auf die Reise zu segnen, Die er vorhat; er gehet nach Rom und über das Wasser. Hänget das Ränzel ihm um und gebt ihm den Stab in die Hände.

Ferner sollte Widder Bellyn der Königin gleichfalls Kamm und Spiegel verehren, damit sie meiner gedächte. Diese hatt ich einmal zur Lust vom Schatze des Vaters Zu mir genommen, es fand sich auf Erden kein schöneres Kunstwerk. O wie oft versucht' es mein Weib und wollte sie haben! Sie verlangte nichts weiter von allen Gütern der Erde, Und wir stritten darum; sie konnte mich niemals bewegen, Doch nun sendet ich Spiegel und Kamm mit gutem Bedachte Meiner gnädigen Frauen, der Königin, welche mir immer Große Wohltat erwies und mich vor übel beschirmte;

Also konnt er mit Lob der beiden Schwäche betören; Beide gingen mit ihm zu seiner Wohnung und sahen Malepartus, die Burg, und Reineke sagte zum Widder: Bleibet hieraußen, Bellyn, und laßt die Gräser und Kräuter Nach Belieben Euch schmecken; es bringen diese Gebirge Manche Gewächse hervor, gesund und guten Geschmackes.

Höret mich an, und wie es sich findet, so mag es geschehen: Bin ich schuldig, so tötet mich gleich, ich werde doch nimmer Aus der Not und Sorge mich retten, ich bleibe verloren. Denn der Verräter Bellyn, er unterschlug mir die größten Schätze, kein Sterblicher hat dergleichen jemals gesehen. Ach, sie kosten Lampen das Leben! Ich hatte sie beiden Anvertraut, nun raubte Bellyn die köstlichen Sachen.

Da eilte der andre Wieder ins Haus, das Ränzel ergriff er und steckte behende Lampens Haupt, des ermordeten, drein und dachte daneben, Wie er dem armen Bellyn die Tasche zu öffnen verwehrte.

Andre dauern mich nur, an mir ist wenig gelegen. Höre mich, sagte der König darauf: du loser Verräter! Sage, was trieb dich dazu, daß du mir Lampen, den treuen, Der mir die Briefe zu tragen pflegte, so schmählich getötet? Hatt ich nicht alles vergeben, so viel du immer verbrochen? Ränzel und Stab empfingst du von mir, so warst du versehen, Solltest nach Rom und über das Meer; ich gönnte dir alles, Und ich hoffte Beßrung von dir. Nun seh ich zum Anfang, Wie du Lampen gemordet; es mußte Bellyn dir zum Boten Dienen, der brachte das Haupt im Ränzel getragen und sagte

Ja, ich hatte daran nicht genug, ich tötete Lampen, Ich bepackte Bellyn mit dem Haupt des Ermordeten; grimmig Sah der König auf ihn, er mußte die Zeche bezahlen. Und das Kaninchen, ich drückt es gewaltig hinter die Ohren, Daß es beinah das Leben verlor, und war mir verdrießlich, Daß es entkam.

Ich denke, das Ränzel, Das ich aus Braunens Felle bekam, wird eben sich schicken, Es ist dicht und stark, darin verwahr ich die Briefe. Und es wird Euch dagegen der König besonders belohnen; Er empfängt Euch mit Ehren, Ihr seid ihm dreimal willkommen. Alles das glaubte der Widder Bellyn.

Sie sprangen gewöhnlich und spielten Vor dem Glase, beschauten sich gern, sie sahen die Schwänzchen Hängen vom Rücken herab und lachten den eigenen Mäulchen. Leider vermutet ich nicht den Tod des ehrlichen Lampe, Da ich ihm und Bellyn auf Treu und Glauben die Schätze Heilig empfahl; ich hielt sie beide für redliche Leute, Keine besseren Freunde gedacht ich jemals zu haben.