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Man sollte, in aller Strenge, sich eingestehn, was hier auf lange hinaus noch noth thut, was vorläufig allein Recht hat: nämlich Sammlung des Materials, begriffliche Fassung und Zusammenordnung eines ungeheuren Reichs zarter Werthgefühle und Werthunterschiede, welche leben, wachsen, zeugen und zu Grunde gehn, und, vielleicht, Versuche, die wiederkehrenden und häufigeren Gestaltungen dieser lebenden Krystallisation anschaulich zu machen, als Vorbereitung zu einer Typenlehre der Moral.

Wir sagen das nicht bloss, wenn es sich um begriffliche, sondern auch, wenn es sich um bloss thatsächliche Wahrheiten handelt. Wenn wir sie einsehen, so erscheint uns das Gegenteil ausgeschlossen, also unmöglich. Woher kommt das? Offenbar lediglich von der mit der Einsicht verbundenen Gewissheit.

Gemeinschaftsgefühl, religiöses Bewußtsein, Symbolik des Spieles, alles dies sind ins Begriffliche gewendete Ausstrahlungen des zutiefst musikeigenen Problems unserer Gefühlsauffassung der Musik. Die Fragen des Stiles, der Form, der klanglichen Fassung sind gleichfalls an sich nicht primärer, entscheidender Art.

Aber auch hier gilt: es bedarf des Finders, des Blickes des Geistes, und erst dieser schafft, erzeugt, freilich nicht willkürlich, sondern im engen Anschluss und gemäss dem Sinnenbild, in seiner Thätigkeit von ihm bedingt und bestimmt, das wesentliche oder begriffliche Merkmal.

Es entsteht in der Sprachregion ein =neues Denken=, und unsere Frage ist nun: =Wie verhält sich dies sprachliche, begriffliche Denken zu dem vorstellenden Denken?=

Wir legen diesen Gegensatz nicht bloß durch eine äußerliche begriffliche Reflexion in die dichterischen Gestalten Kleists hinein: sondern er selbst hat ihn empfunden und mit überraschender Schärfe ausgesprochen. Vom Käthchen von Heilbronn sagt er einmal, daß es die »Kehrseite der Penthesilea« sei: ein Wesen, das eben so mächtig sei durch gänzliche Hingebung, als jene durch Handeln.

Ohne weiteres ist klar, daß das vorstellende Denken nähere Verbindungen mit der Welt der Objekte, der Wirklichkeit hat das Begriffliche ist ja überhaupt nur durch die Vorstellungen mit dieser verbunden , und daß es darin die größere Gewähr besitzt, der Wirklichkeit zu entsprechen, richtig auf sie reagieren zu können.

Wenn wirklich Fichtes Schrift es gewesen ist, die das Problem der Willensfreiheit zuerst in seiner ganzen Schärfe und Klarheit vor Kleist hingestellt hat, so ließe sich begreifen, daß sie für Kleist von Anfang an mehr als eine abstrakte theoretische Spekulation bedeuten mußte: denn die abstrakte begriffliche Erörterung berührte hier in ihm selbst ein seelisches Motiv, das für seine gesamte dichterische Gefühlsauffassung des Welt- und Lebenszusammenhangs entscheidend war.

Dagegen besitzt das begriffliche Denken die Vorzüge, leichter mit großen Vorstellungsmassen operieren und sich Anderen mitteilen zu können. Daher wird das erstere von denen geübt, die mit den Dingen zu tun haben, das letztere von denen, die mit Menschen und Spekulationen sich beschäftigen.

Dadurch entstehen aus dem Ausgedehnten die den Raum ausfüllenden und damit Widerstand entgegensetzenden Dinge neue, umfassendere Sinnenbilder, deren begriffliche Bearbeitung die Begriffe der Substanz und Kausalität ergiebt. Auch diese enthalten das irrationale, dem Denken inkommensurable Element in verstärktem, verdoppeltem Masse.