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59 Auf ihr erbärmliches Geschrey, Das durch die Felsen hallt, fliegt Hüon voller Schrecken Den Wald herab, zu ihrer Hülf' herbey. Ganz außer sich, so bald ihm was es sey Die Bäume länger nicht verstecken, Ergreift er in der Noth den ersten knot'gen Stecken Der vor ihm liegt, und stürzt, wie aus der Wolken Schooß Ein Donnerkeil, auf die Barbaren los.

Ich bin auf diese Aeusserungen der Reparationskommission gegenüber zurückgekommen; ich habe mehrmals mündlich und schriftlich darauf hingewiesen, dass die Zeit sich allzu sehr verlängerte, dass die Zahlungen der Dekaden dieselbe Wirkung haben müssten, die ich in Cannes vorausgesagt hätte.

»Warum, wenn ich fragen darf?« »Sie übertreiben!« »Das Unglück bildet, deshalb bitte ich Sie, es mit diesem funkelnden Glase Wein hochleben zu lassen. Noch einmal! So. Ich danke Ihnen. Lassen Sie mich Ihnen sagen, daß ich ein Freund des Unglücks bin, und zwar ein sehr inniger Freund, denn es verdient die Gefühle der Vertrautheit und Freundschaft. Es macht uns besser, und das ist ein großer Dienst, den es uns da erweist. Es ist ein echter Freundschaftsdienst, der erwidert werden muß, will man anständig heißen. Das Unglück ist der etwas mürrische, aber desto ehrlichere Freund unseres Lebens. Es wäre ziemlich frech und ehrlos von uns, das zu übersehen. Im ersten Augenblick verstehen wir das Unglück nie, deshalb hassen wir es im Moment seines Kommens. Es ist ein so feiner, leiser, unangemeldeter Geselle, der uns immer überrascht, wie wenn wir nur Tölpel wären, die man immer überraschen kann. Wer das Talent hat, zu überraschen, der muß schon, was er auch sei und woher er auch komme, etwas ganz außerordentlich Feines sein. Nichts von sich ahnen lassen, und auf einmal da sein, nicht den leisesten neugierigen, vorauseilenden Geschmack und Duft an sich haben, und dann einem so plötzlich vertraulich auf die Achsel klopfen, »Du« zu einem sagen und dazu lächeln und einem in ein blasses, mildes, alleswissendes, schönes Gesicht blicken lassen: dazu gehört mehr als Brotessen, dazu gehören andere Apparate als nur Flugapparate, mit deren halber Erfindung wir Menschen schon zum voraus in großtönenden, schicksalumwerfenden Worten prahlen. Ja, das Schicksal, das Unglück ist schön. Es ist gut; denn es enthält auch das Glück, sein Gegenteil. Es erscheint mit beiderlei Waffen bewaffnet. Es hat eine zornige und vernichtende, aber auch eine sanfte und liebliche Stimme. Es weckt neues Leben, wenn es altes erschlagen hat, das ihm nicht gefallen hat. Es reizt zum Besser-Leben. Alle Schönheit, wenn wir noch hoffen, Schönes zu erleben, verdanken wir ihm. Es läßt uns Schönheiten überdrüssig werden und zeigt uns mit seinen ausgestreckten Fingern neue! Ist eine unglückliche Liebe nicht die gefühlvollste und deshalb zarteste, feinste und schönste? Tönt nicht noch das Verlassensein in weichen, schmeichelnden und wohltuenden Tönen? Ist das alles neu, was ich Ihnen da sage, meine Herren? Freilich ist es neu, wenn man es sagt; denn es sagt es selten einer. Den meisten mangelt der Mut, das Unglück zu begrüßen, als etwas, worin man die Seele baden kann, wie Glieder im Wasser. Man sehe sich doch nur einmal an, wenn man sich nackt ausgezogen hat und jetzt nackt dasteht: Welch eine Pracht: ein nackter, gesunder Mensch! Welch ein Glück: das mit nichts mehr bekleidet-Sein, das nackt-Dastehn! Ein Glück ist es schon, auf die Welt zu kommen, und kein weiteres Glück zu haben, als gesund zu sein, ist ein Glück, das die edelsten Steine, alle schönen Teppiche und Blumen, die Paläste und die Wunder überglitzert und überstrahlt. Das Wundervollste ist die Gesundheit, es ist ein Glück, zu dem kein weiteres, ähnliches hinzugefügt werden kann, es sei denn, daß der Mensch im Laufe der Zeiten roh genug geworden ist, um zu wünschen, daß er doch nur krank sein möchte und dafür einen Geldbeutel voll Geld besitzen. Zu dieser Fülle von Pracht und Glück, wenn man wirklich geneigt ist, das nackte, straffe, bewegliche, warme, mit auf das Erdenleben gekommene Glied als eine solche Fülle zu betrachten, muß eine Art Gegengewicht treten: das Unglück! Es kann uns hindern überzuschäumen, es schenkt uns die Seele. Es bildet unsere Ohren dafür aus, den schönen Klang zu vernehmen, der tönt, wenn Seele und Körper, ineinandervermischt, ineinanderübergetreten, zusammen atmen. Es macht aus unserem Körper etwas Körperlich-Seelenvolles und die Seele bringt es zu einem festen Dasein mitten in uns, daß wir, wenn wir wollen, unseren ganzen Körper als eine Seele empfinden, das Bein als eine springende, den Arm als eine tragende, das Ohr als eine horchende, die Füße als eine edel gehende, das Auge als die sehende und den Mund als die küssende Seele. Es macht uns erst lieben, denn wo liebte man, mit nicht auch ein wenig Unglück? In den Träumen ist es noch schöner als in der Wirklichkeit, denn wenn wir träumen, verstehn wir auf einmal die Wollust und entzückende Güte des Unglücks. Sonst ist es uns meist hinderlich, namentlich, wenn es in Form eines Geldverlustes zu uns kommt. Aber kann das ein Unglück sein? Wenn wir auch einen Kassenschein verlieren, was verlieren wir? Recht unangenehm freilich ist das, aber es ist kein Grund zu längerer Trostlosigkeit, als es braucht, um einzusehen, daß es kein wirkliches Unglück ist. Und so weiter! Man könnte viel reden darüber. Zuletzt wird man es doch müde.

Baronin Colombine, nimm dich in acht: Auf meiner Mandoline sind Funken erwacht. Baronin Colombine, lach nicht so laut! Weil meiner Mandoline vor deinem Lachen graut! Baronin Colombine, du nahmst mir meine Ruh. Ins Wasser die Mandoline und mich dazu! Porträt eines spanischen Infanten von Diego Velasquez.

Es ist nur eine alte Geschichte von dem großen Bären auf dem Gurlita-Berge, die ich jetzt erzählen will, und es soll einem jeden freistehen, sie zu glauben oder sie nicht zu glauben, so wie es bei allen richtigen Jagdgeschichten sein soll. Der große Bär haust auf dem prächtigen Berggipfel, den man den Gurlita-Felsen nennt und der sich steil und unzugänglich am Ufer des oberen Löfsees erhebt.

Die Gestalt und Form des Scheingeldes Dschaw war diese: Ein länglichtes, viereckiges Blatt Papier mit einigen chinesischen Worten beschrieben, in denen immer Fehler geblieben ; ober diesen chinesischen Worten stand auf beiden Seiten: »Es ist kein Gott als Gott, und Mohammed ist sein Prophet

Das Geld dafür ist allerdings nur ein sehr kleines Capital, aber es ist immer ein Capital und kann auf weit nützlichere Weise verwandt werden

Felix und Mignon saßen neben ihr auf der Erde; beide hielten ein Buch, und indem Mignon laut las, sagte ihr Felix alle Worte nach, als wenn er die Buchstaben kennte, als wenn er auch zu lesen verstünde. Die Kinder sprangen auf und begrüßten den Ankommenden: er umarmte sie aufs zärtlichste und führte sie näher zu der Alten.

Nach allen Seiten hin offenbarte sich das neue Herrenrum. Unter einem also tatsaechlich unumschraenkten Monarchen konnte kaum von einer Verfassung die Rede sein, geschweige denn von denn Fortbestand des bisherigen, auf dem gesetzlichen Zusammenwirken der Buergerschaft, des Senats und der einzelner. Beamten beruhenden Gemeinwesens.

Die alleine ging, heißt Hanna; die andere, Cäcilie, war schon als Kind so schön, daß die Leute auf der Gasse stehen blieben, #bouche béante,# genau so einfältig wie wir vorhin, und daß die Großherzogin in Karlsruhe sie ins Schloß bitten ließ, nur um sie anschauen und bewundern zu können.