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Dies Ziel hatte er erreicht; allein die Roemer, die sehr gut begriffen, dass den Makedonier nicht die Freundschaft fuer Rom, sondern die Feindschaft gegen Antiochos bestimmte, und die ueberdies keineswegs nach solchen Stimmungen der Neigung und Abneigung ihre Politik zu regeln pflegten, hatten sich wohl gehuetet, irgend etwas Wesentliches zu Philippos' Gunsten zu tun, und hatten vielmehr die Attaliden, die von ihrer ersten Erhebung an mit Makedonien in heftiger Fehde lagen und von dem Koenig Philippos politisch und persoenlich aufs bitterste gehasst wurden, die Attaliden, die unter allen oestlichen Maechten am meisten dazu beigetragen hatten, Makedonien und Syrien zu zertruemmern und die roemische Klientel auf den Osten auszudehnen, die Attaliden, die in dem letzten Krieg, wo Philippos es freiwillig und loyal mit Rom gehalten, um ihrer eigenen Existenz willen wohl mit Rom hatten halten muessen, hatten diese Attaliden dazu benutzt, um im wesentlichen das Reich des Lysimachos wieder aufzubauen, dessen Vernichtung der wichtigste Erfolg der makedonischen Herrscher nach Alexander gewesen war, und Makedonien einen Staat an die Seite zu stellen, der zugleich ihm an Macht ebenbuertig und Roms Klient war.

Attalos selbst, der Lorenzo de' Medici des Altertums, blieb sein lebelang ein reicher Buergersmann, und das Familienleben der Attaliden, aus deren Hause ungeachtet des Koenigstitels die Eintracht und Innigkeit nicht gewichen war, stach sehr ab gegen die wueste Schandwirtschaft der adligeren Dynastien.

Auf dem kleinasiatischen Festland hatte mittlerweile Seleukos die Belagerung von Pergamon begonnen, waehrend Antiochos mit dem Hauptheer das pergamenische Gebiet und die Besitzungen der Mytilenaeer auf dem Festland verwuestete; man hoffte, mit den verhassten Attaliden fertig zu werden, bevor die roemische Hilfe erschien.

Auch die asiatischen Kelten, welche eine Zeitlang unter Zulassung der Roemer unter pergamenischer Botmaessigkeit gestanden hatten, fielen von Eumenes ab und begannen im Einverstaendnis mit dem Erbfeind der Attaliden, dem Koenig Prusias von Bithynien, um 587 ploetzlich gegen ihn Krieg.

Ob der Gedanke, das Reich den Roemern zu vermachen, dem letzten Attaliden durch den wahnwitzigen Groll gegen seine Untertanen eingegeben worden war, der ihn bei Lebzeiten gepeinigt hatte, oder ob hierin bloss eine weitere Anerkennung der tatsaechlichen Oberlehnsgewalt Roms lag, ist nicht zu entscheiden.

Das Testament lag vor ^16; die Roemer traten die Erbschaft an und die Frage ueber das Land und den Schatz der Attaliden fiel in Rom als neuer Erisapfel unter die hadernden politischen Parteien. Aber auch in Asien entzuendete dies Koenigstestament den Buergerkrieg.

Alles uebrige, also bei weitem der groesste Teil der Beute, fiel an die Attaliden, deren alte Treue gegen Rom sowie die von Eumenes in diesem Kriege bestandene Drangsal und sein persoenliches Verdienst um den Ausfall der entscheidenden Schlacht von Rom so belohnt ward, wie nie ein Koenig seinen Verbuendeten gelohnt hat.

Nicht geirrt durch die Traditionen der Alexandermonarchien, einsichtig und kuehl genug, um auf das Unmoegliche zu verzichten, verhielten die Attaliden sich ruhig und strebten nicht, ihre Grenzen zu erweitern noch der roemischen Hegemonie sich zu entziehen, sondern den Wohlstand ihres Reiches, soweit die Roemer es erlaubten, zu foerdern und die Kuenste des Friedens zu pflegen.

Wie wenig es den Roemern mit all ihrem Philhellenentum gelungen war, den hellenischen Patriotismus innerlich zu versoehnen, offenbarte sich in nichts so deutlich wie in der Stellung der Griechen zu den Attaliden.

Hierdurch war das Reich der Attaliden in Osteuropa und Asien das geworden, was Numidien in Afrika war, ein von Rom abhaengiger maechtiger Staat mit absoluter Verfassung, bestimmt und faehig, sowohl Makedonien als Syrien in Schranken zu halten, ohne anders als in ausserordentlichen Faellen roemischer Unterstuetzung zu beduerfen.