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Ich bin wie jenes törichte Kind, dachte ich, das ruhlos wanderte, um den Ort zu finden, wo die Kuppel des Himmels die Erde berührt. Ich wußte nicht mehr, daß in der Scheidung von Himmel und Erde der Trost liegt, und nicht in der Mischung, wie fern war doch Asja mir gerückt, wie ein Traum. Ich versuchte, an sie zu denken, aber sie entglitt mir, ernst, ohne Lächeln.

Sie saß still und aufrecht in ihrem Bett und weinte, wie ohne Grund und Anlaß, ein verlorenes Kind in der traurigen Welt, deren Wege voll Steine sind. Es mag Menschen geben, dachte ich, die eines Tages in Tränen ausbrechen, weil es ihnen an Kraft gefehlt hat, sich zu erweisen. Aber du, Asja, weinst nicht deshalb, denn du weißt nichts von diesem Wunsch, du weißt nicht einmal deinen Wert.

Ach, sei nicht besorgt, gib mir deine Hand und öffne dein Herz, laß mich Einkehr bei dir halten, dann wirst du bald empfinden, wie gut und groß du bist.« »O Asjasagte ich und erbebte tief, »nun weiß ich, wie sehr du das Leben liebst, Asja.« »Nicht wahrsagte sie glücklich, »und ich habe dir nichts erklärt

Und so beschäftigte mich der Sinn dieses eigenen Wegs, den ich suchte, und ich sagte es Asja: »Ich finde den Weg nichtSie richtete sich auf und sah mich an. Ihre Augen schienen zu fragen, zu forschen, weit in die Welt hinaus, und nichts von der Antwort zu wissen, die sie gab.

»Ich kann bringenantwortete ich, »heute nochDie Mutter lächelte. »Das wäre wirklich schön, Asja wird mit Ihnen darüber sprechen, was in den Büchern zu lesen steht. Wenn man Tag für Tag und Nacht für Nacht auf einem Fleck daniederliegt, wird man dankbar und ist mit weniger zufrieden, als die Menschen wissen, die alles haben, und gehen und leben, wie sie wollen.

Ich wandte mich langsam, um auch meinerseits meinen Weg fortzusetzen, aber als ich die Münzen wieder in meinem Rock bergen wollte, hatte ich nicht die Kraft dazu; ich wußte nicht, wem sie gehörten. Als ich die Stadt wieder erreicht hatte, umschlich ich das Haus, in dem Asja wohnte, und sah, daß Licht in ihrem Zimmer brannte, es war gegen zehn Uhr abends.

Dies aber war Wahrheit, und so sagte ich es Asja, denn sonst wußte ich im drohenden Ernst meines Glücks nichts zu sagen. Die Lichtabgründe ihrer großen Augen schienen das einzige zu sein, vor dem ich mich befand. Sie lag nun wieder still und grade vor mir auf ihrem Lager und sah mich an.

Aber darüber ward die Helligkeit der Genesung, die mir entgegenströmte und die zugleich aus mir hervorbrach, so mächtig in mir, daß ihr Licht meine Augen blendete. Asja erhob sich von ihrem Lager, trat auf mich zu und legte ihren Arm um meinen Hals.

Ich schritt leise durchs Zimmer, legte lautlos Holz aufs Feuer und sah kniend zu Asja hinüber: sie schlief fest. Wie meistens lag sie grade ausgestreckt auf dem Rücken, und die leichte Decke ließ die Linien ihres Körpers erkennen.

Aber mein Trotz war mächtiger als alles andere in mir, und ich sagte: »Nein, AsjaMir war, als habe ich alles mit diesem Nein gesagt. Es klang rauh und böse, wie eine ewige Absage, in dem stillen, einfachen Raum, und erschütterte mich so mächtig, als hätte ich den schwachen Körper vor mir durch einen Schlag verwundet.