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Dankbar erkannte Wieland die zarte Aufmerksamkeit und Theilnahme der Herzogin Amalia, die ihn, um seinem Geiste eine andere Richtung zu geben, im Juli 1802 nach Tiefurt eingeladen, und nach Wielands eignem Geständnisse, ihr Möglichstes gethan hatte, ihn zu erheitern und vergessen zu machen, daß er, "ohne seine Alceste, die ihm kein Herkules wieder bringe," wohl zuweilen glücklich scheinen, doch nicht glücklich seyn könne.

Durch diesen Tadel und die zu moderne Behandlung der griechischen Götter in dem von Wieland geschriebenen Singspiel "Alceste" gereizt und aufgeregt, schrieb Goethe jenes satyrische Product, das seinen bisherigen Verhältnissen unvermuthet eine ganz andere und für sein späteres Leben einflußreiche Wendung gab.

Gewiß aber ist, daß ein Herkules, der mir meine Alceste, nur mit so viel Gesundheit, als sie noch vor drei Jahren besaß, aus dem Elysium zurückbringen könnte, auf einmal einen ganz andern Menschen aus mir machen würde." In einem spätern Briefe vom 15. Februar 1802 wunderte sich Wieland selbst über seinen leidlichen Gesundheitszustand in einem Alter von beinahe siebzig Jahren.

Das gespannte Verhältniß, in welches er dadurch zu Goethe getreten war, der sein ausgezeichnetes und vielseitiges Talent bald nachher durch die "Leiden Werthers", das Trauerspiel "Clavigo" u.a. Schriften bewährte, ward noch gesteigert durch die von Wieland im deutschen Merkur erschienenen "Briefe über das Singspiel Alceste."

Namentlich im Park von Ettersburg wurden vor dem vertrauten Kreise der Fürstin viele lustige Gelegenheitsstücke gegeben, so 1778 Goethes Jahrmarkt in Plundersweilen, und 1779, zur Feier von Karl Augusts Geburtstag, eine derbe Parodie der Wielandschen Alceste.

So entstand Wielands Oper "Alceste," die im Mai 1773 zum ersten Mal aufgeführt ward. Gleichzeitig schrieb er seinen "Versuch über das Singspiel." Wielands Freude über die günstige Aufnahme seiner "Alceste" ward vermehrt, als der berühmte Gluck ihn aufforderte, für ihn eine ähnliche Oper zu schreiben.

Selbst in den biblischen Motiven Donatello's läßt sich die Benutzung verwandter antiker Darstellungen verfolgen; so ist in seinen großartigen Kompositionen der Beweinung Christi bald die eine, bald die andere Figur antiken Sarkophagreliefs mit der Klage um den Tod der Alceste oder ähnlichen Scenen frei entlehnt.