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Sie gingen beide Von jetzt ab täglich durch die Stadt, Und Aladdin, im neuen Kleide Stolz wie ein Pfau, ward nimmer satt, Sich wißbegierig anzusehn, Was ihm sein guter Oheim zeigte.

Sie fuhr dann fort, ihm zu berichten, Wie nachts unmerklich durch die Luft Entführt, sie morgens beim Erwachen Sich hier in diesem fremden Land Befunden, Afrika genannt, Und wie der Kerl mit frechem Lachen Sich ihr als Schloßherrn vorgestellt. Drauf Aladdin mit Zornesfunken Im Auge: "Solchen Erzhalunken Hat nie zuvor gesehn die Welt.

Ja freilich, von gemeinem Glase Kam dieses lautre Feuer nicht, Das nun mit stärkerem Gefunkel Sie blendete bei Tageslicht Als in des Abends halbem Dunkel. Nachdem an dem erhabnen Schimmer Die beiden lange sich geletzt, Nahm Aladdin das Wort. "Was jetzt? Sag', Mutter, zweifelst du noch immer, Daß mein Geschenk der Sultan schätzt? Du wirst, so wett' ich, im Palast Mit dieser Gabe gut empfangen.

Gern will ich auf das Schloß verzichten; Jedoch mein Kind gib mir zurück! Sonst lass' ich meinem Wort zum Trotz Dir deinen Kopf herunterschlagen, Als wäre der ein Tannenklotz." "Herr, eine Frist von vierzig Tagen Gewähre mir!" bat Aladdin. "Ich werde, sollt' es mir mißlingen, Verlornes wiederzuerringen, Mich meiner Strafe nicht entziehn."

Auf raschen Füßen Lief Aladdin vergnügt nach Haus, Um seiner Mutter klipp und klar Den ganzen Handel zu erzählen. Die Mutter konnt' ihm nicht verhehlen, Wie sehr sie drob verwundert war. Mit rechten Dingen kaum geschah's! Wo war der Oheim hergekommen, Da sie doch nie zuvor vernommen Von einem Bruder Mustaphas?

Längst ahnt mir, daß uns ihretwegen Ereilte dieser Schicksalsschlag." Drauf Aladdin: "Da sie zu hegen Ich töricht unterlassen, lag Die Schuld an mir. Doch jetzt erwägen Wir besser, was den Schaden heilt. Drum sag' mir, wo sie hingeraten." Sobald sie dies ihm mitgeteilt, Rief er: "Ich rieche nun den Braten! Den Händler kenn' ich! Dieser Schuft, Schon einmal wollt' er mich vernichten."

Der Krämer nickte, Betonte nur, weil das geflickte Gewand des Käufers ein Beweis Der Armut schien, den hohen Preis. Doch als der Fremde nicht verlegen Ein Goldstück aus dem Beutel zog, Bracht' er das Pulver ihm und wog Ein Lot ihm ab. Auf gleichen Wegen Kam Aladdin ins Schloß zurück Und sprach zu seiner Gattin: "Höre! Notwendig für mein Wagestück Ist mir dein Beistand.

Ihr Vater war damit zufrieden, Und als nunmehr auch Aladdin Ins Zimmer kam, da zog er ihn An seine Brust und sprach: "Hienieden Ist man dem Irrtum ausgesetzt. Vergib mir, wenn aus Übereilung, Mein Sohn, ich blindlings dich verletzt. Du brachtest meinen Schmerzen Heilung, Indem du mir mein Kind befreit Und sie behütet hast vor Schande; Dies dank' ich dir für alle Zeit."

So stieg denn Aladdin hinunter; Die Säle fand er laut Bericht, Berührte deren Wände nicht, Kam in den Garten, eilte munter Hinan die Treppen zur Terrasse, Sah Nisch' und Lampe dort, verfuhr Streng nach Geheiß, damit er nur Vom Auftrag keinen Punkt verpasse, Und kehrte, nun er unterm Kleide Die Lampe sicher hielt verwahrt, Zum Garten um. O Augenweide!

Sie war beim ersten Anblick schon Entzückt von ihm, da beim Vergleiche Sie fand, daß nimmer ihm der Sohn Des Großveziers das Wasser reiche. Und Aladdin? Ach, wer beschriebe, Was er im Innersten empfand, Wie nun das Traumbild seiner Liebe Holdselig leibhaft vor ihm stand!